Nachdem Roundnet im Jahr 2019 mit 33 Teams bei den adh Open in Schwäbisch Gmünd seine Premiere im Programm der Studierenden-Wettbewerbe feierte, finden nun drei Jahre später auch offiziell die ersten Wettkämpfe der Studierenden Deutschlands in Köln statt. Zwei Jahre Corona-Pause und eine damit verbundene Sondergenehmigung des adh machen es möglich, dass bereits die zweite Durchführung des Turniers als offizielle Deutsche Hochschulmeisterschaft zählt. Aufgrund der pandemiebedingten Ausfälle in den Jahren 2020 und 2021 sind auch ehemalige Studierende startberechtigt, die spätestens 2019 ihren Abschluss gemacht haben. Das Teilnehmer*innen-Feld ist – auch deshalb – sehr prominent besetzt (dazu später mehr). Ungewohnt: Die Teams treten ganz offiziell mit ihren Nachnamen als Teamnamen und den Namen ihrer Hochschule bzw. Wettkampfgemeinschaft (WG) von Hochschulen an. Neben gewohnten Konstellationen (ohne die gewohnten Teamnamen) finden sich deshalb auch einige neue Konstellationen bekannter Spieler*innen zusammen.
Wir freuen uns dieses Jahr mit über 40 teilnehmenden Universitäten, 211 Teams in 3 Divisionen (Damen, Herren und Mixed) und rund 340 Spieler*innen auf ein sportlich geprägtes Wochenende mit fairen und spannenden Wettkämpfen zwischen den Universitäten und Wettkampfgemeinschaften. Damit stellt Roundnet das mit Abstand größte Teilnehmer*innenfeld der drei Rückschlagsportarten der erstmals stattfindende Multi-Sportveranstaltung der „DHM-Rückschlagspiele“ und verdeutlicht die immer größer werdende Popularität unserer geliebten Sportart. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an unsere beiden Gründungsmitglieder und Disziplinchef*innen beim adh, Lukas Schmandra und Denise Oortwyn, ohne die diese Entwicklung und das Turnier in der Form nicht denkbar wäre.
Das System
Aufgrund der extrem hohen Nachfrage startet das Turnier – auch eine Neuerung im Roundnet-Zirkus – bereits am Donnerstag mit einer Qualifikation. Für jede Hochschule wurden dabei maximal 2 feste Plätze für das Hauptturnier bereitgestellt. Die restlichen Teams, 42 Männer- bzw. 27 Mixed-Teams, müssen sich ihre Teilnahme am Hauptturnier erst einmal erspielen. Für die WG Köln treten bei den Männern beispielsweise ganze 17 Teams in der Qualifikation an. Bei den Frauen können alle Teams direkt in der Hauptrunde einsteigen.
Weitere Besonderheit: Die Hauptrunden werden jeweils getrennt von den Finalspielen gespielt. Das Turnier beginnt am Freitag mit den Gruppenphasen und dem Großteil der K.O.-Phasen der Frauen und Männer. Es folgt die Gruppenphase und der Großteil der K.O.-Phase der Mixed-Konkurrenz am Samstag, ehe am Sonntag – dem großen Finaltag der Multi-Sportveranstaltung – alle drei Finalspiele (evtl. zusätzlich auch Halbfinales) stattfinden. Für einige Spieler*innen könnte dies bedeuten, am Sonntag beim möglicherweise vierten Turniertag in Folge (!) sowohl im Mixed als auch bei der Frauen/Männer-Konkurrenz anzutreten und sich schnell neu an Partner*in und Gegner*innen gewöhnen zu müssen. Auf dem zu erwartenden hohen Niveau der Finalspiele eine nicht zu unterschätzende Besonderheit, die für extra Spannung sorgen könnte.
Favorit*innen und Geheimtipps
Frauen
Die Frauen-Konkurrenz wartet mit einem 24er-Feld und einigen bekannten Teams auf, von denen vermutlich vor allem zwei Teams als Favoritinnen ins Rennen gehen: Nora Haas und Theresa Knauf aus Kassel, die in dieser Kombination als „TNTeam“ bei der hochklassig besetzten Roundnet Trophy in Köln 2021 einen starken vierten Platz erringen konnten. Zudem die „Chaospiloten“ (aka. „c_aos“. aka. „Schnelle Brillen“ aka. „läsh.“) Tina Gulden und Sabine Steidel aus Münster, mit mehr als 10 gemeinsam gespielten Turnieren eines der erfahrensten Teams und zuletzt sowohl gemeinsam, als auch in anderen Kombis Dauergästinnen in den (Halb-)Finals. Läuft alles normal, dürften es die beiden Teams mindestens ins Halbfinale schaffen. Zudem zeigt sich das Feld mit sehr vielen starken Teams auf einem extrem homogenen Level, sodass spannende Matches garantiert sind. Für einen möglicherweise tiefen Run in der K.O.-Runde sind dabei unter anderem Merle Reitz & Leni Rottmann aus Köln, Anna Ritterspach & Rici Witt aus Frankfurt, Caro Marquart & Lara Althaus aus München, Rosa Frietsch Musulin & Julia Vollmer aus Karlsruhe und Annalena Bott & Caro Oberländer aus Leipzig zu nennen. Dort wird es auf die Tagesform und das Seeding nach der Vorrunde ankommen.
Männer
Bei den Männern wird zunächst abzuwarten sein, welche Teams sich durch die Qualifikation ins Hauptfeld kämpfen, das insgesamt 80 Team umfassen wird. Bereits im Hauptfeld vertreten und sicherlich zu den Favoriten zugehörig sollten folgende Teams sein: Tobi Linnenweber & Matti Rolf aus Köln, Lukas Eisenträger & Marcus Gauterin aus Frankfurt sowie Paul Siemer & Lukas Schmandra aus Köln. Auf GRT-Turnieren war noch keine dieser Kombinationen am Start, sodass es dort sicherlich darauf ankommen wird, welches Team am schnellsten harmoniert. Mit Fabian Claus & Dennis Fräsdorf aus Kassel treten auch die Titelverteidiger an (damals noch als „Edmund Zerstäuber“, anschließend „The Rangers“, anschließend „Big & Tasty“) an und sind dem erweiterten Favoritenkreis zuzuordnen, zu dem auch Nico Meyer & Lucca Hardes aus Münster, Paul Schirop & Robin Erchen aus Karlsruhe, Aljoscha Fleig & Marvin Rösinger aus Freiburg, Ben Stadler & Jan Petersen aus Kiel sowie Matias Bermejo Pasetti & Leo Breitzmann aus Aachen gehören dürften.
Absolutes Highlight und ein der Geheimtipp wird aber ein Comebacker-Team sein. Es ist das Comeback des Jahres. Oder sogar des Jahrzehnts. Das Team, das die europäische Roundnet-Szene zu Beginn des Hypes im Jahre 2016 bis zu ihrem letzten Turnier 2019 dominiert hat, kehrt nach zweieinhalb Jahren Turnierabstinenz zurück. Sie sind Europameister. Sie sind Legenden. Sie sind „Optik Boom„. Sören Herzog und David Friesen aus Köln gehen gemeinsam an den Start. Bereits in der Quali am Donnerstag wird zu sehen sein, ob sie mit der rasanten Weiterentwicklung des Sports Roundnet in den letzten Jahren mithalten können. Auch wenn eine Prognose zum letztendlichen Abschneiden extrem schwer fällt, ist allerdings davon auszugehen, dass sich die Beiden mindestens in die K.O.-Runde spielen werden. Und dann ist alles möglich.
Mixed
Auch bei der Mixed-Konkurrenz mit 64 Teams sind vor allem die eingespielten Teams als Favorit*innen zu nennen: Tobi Linnenweber & Merle Reitz aus Köln, als „Nelly Nosebreakers“ noch immer amtierende Europameister*innen von 2019, Rici Witt & Marcus Gauterin als „Bembelballers“ mit vermutlich den meisten gemeinsam gespielten Turnieren aller Spieler*innen Deutschlands und Tina Gulden & Lucca Hardes aus Münster als „eh ok.“ sowie Fabian Claus & Theresa Knauf aus Kassel als „Raccooligans„, die jeweils gemeinsam bereits einige Topplatzierungen feiern konnten. Dazu gesellen sich eine spannende neue Kombinationen: Nora Haas & Tobias Langer aus Kassel, Paul Siemer & Klara Riester aus Köln, Rosa Frietsch Musulin & Paul Schirop aus Karlsruhe sowie Sabine Steidel & Nico Meyer aus Münster darf man sicherlich mindestens einen Platz in der K.O.-Runde zusprechen. Im Mixed dürfte (wie so oft) entscheidend sein, welche Spieler*innen sich vom Vortrag am besten erholt haben. Gerade für diejenigen Spieler*innen, die am Donnerstag bereits in der Quali starten mussten, dürfte die Belastung an dem dann dritten Turniertag eine große Herausforderung werden.
Ihr wollt dabei sein?
Schafft Ihr es nicht, selber nach Köln zum Spektakel zu kommen, ist dies natürlich gar kein Problem: Wir übertragen alle vier Tage (!) live auf unserem Twitch Kanal! Wir starten am Donnerstag gegen 12 Uhr mit den Qualifikationsspielen und anschließend am Freitag und Samstag jeweils gegen ca. 10 Uhr mit den Hauptrunden und dem Finaltag am Sonntag. Schaltet ein, wenn es um die allerersten Hochschulmeisterschaften im Roundnet geht: www.twitch.tv/roundnetgermany