Masters Köln – die Vorschau auf das Wochenende

*Text geschrieben von Finn Schümann – Simulation von Gabriel Betzler*

Die Kölner Indoor Masters – powered by yfood sind zurück! Vier Jahre nach der dritten und bisher letzten Ausgabe im Februar 2020, lädt der 1. Roundnet Club Köln zum Indoor Turnier in die Domstadt ein. Insgesamt 144 Teams werden am Samstag und Sonntag in Müngersdorf um die Titel spielen.

Du schaffst es nicht nach Köln? Da haben wir was für dich! Auf unserem Twitch-Kanal kannst du an beiden Tagen ab ca. 11:00 Uhr live mit dabei sein und die Spiele verfolgen. Alle Live-Ergebnisse und den Spielplan sowie gibt es wie gewohnt in der RG Playerzone.

Hier möchten wir euch aber einen ersten Überblick auf das Turniergeschehen, die Favorit*innen und Underdogs jeweils in den Contender & Pro Divisions in der Kategorien Women und Open gebe. Dazu stellen wir die Teams kurz vor und zeigen anhand einer Simulations-Software, die Siegwahrscheinlichkeiten der einzelnen Duos. Dazu haben wir jede Division 10.000 Mal anhand der RGX-Werte der Teams simuliert. Ein großes Dankeschön geht an der Stelle an USA Roundnet, die die entsprechende Software im letzen Jahr entwickelt hat, sie seitdem für ihre eigenen Turniere nutzt und uns dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt hat! Die vollständigen Ergebnisse der Simulation, könnt ihr hier einsehen: Vollständige Simulation Masters Köln – die Simulation ist auf dem Stand vom 19.04.24, 13:30 Uhr.

Alle folgenden Texte, Teamkonstellationen und Simulationswerte beruhen auf dem Anmeldestand von Mittwoch, 17.04., um 22:00 Uhr. Seitdem haben sich, leider bedingt durch einige Absagen diverse Änderungen ergeben, weswegen die Text für Open Pro und Women Contender nicht mehr ganz stimmen. Im Open Pro musste Eisenträger/Siemer absagen – stattdessen tritt Paul Siemer jetzt mit Georg Seiffarth an. Die Women Contender musst mit der Advanced zu Advanced/Contender zusammengelegt werden.

Women Pro – Samstag

Bei den Frauen sind in der Pro Division mit den MRC Stadlers die Titelverteidigerinnen am Start. Etwa vier Jahre ist es her, dass Julia und Franziska Stadler beim letzten Kölner Indoor Masters die Trophäe gen Hallendach reckten. Seitdem wurden sie unter anderem deutsche Meisterinnen (2021) und Masters-Siegerinnen in Karlsruhe (2022). Das letzte gemeinsame Turnier war das ETS im italienischen Padua im September 2023, wo die beiden auf Rang sieben landeten. Nun haben die beiden Schwestern nach langer Zeit die Chance, ihren Titel zu verteidigen. Und die errechnete Wahrscheinlichkeit dafür ist hoch: 53,85%.

Ein gehöriges Wörtchen im Kampf um die Krone möchte auch all in. mitreden. Tina Gulden und Nora Haas tummeln sich bereits seit fünf Jahren um die runden Netze in der ganzen Welt und haben dabei ein beachtliches Potpourri an Erfolgen gesammelt. Ein gemeinsamer Masters-Titel fehlt aber noch. Im Juli 2023 hatte all in. das Finale beim Masters in Erlangen noch knapp verloren. In Köln haben sie gute Chancen (27,29%) diesmal ganz oben auf dem Treppchen zu stehen.

Mit deutlich weniger Erfahrung geht Double Ding Dong ins Turnier. Julia Kathy Grob ging Anfang 2023 noch auf Intermediate-Turnieren an den Start und spielt am Wochenende gemeinsam mit Aylin Altenwegner vom Meister der 2. Bundesliga aus Erlangen erstmals in der reinen Pro Division. Bei der Wahl zum weiblichen Breakout Play of the Year 2023 der RG Awards landeten die beiden auf Platz zwei und vier. Vertraut man auf den RGX-Wert, wäre ein Platz auf dem Podium keine Überraschung (33,17% Chance auf Finaleinzug). Die Generalprobe in der Contender/Pro Division in Heidelberg im Februar war mit Platz drei ein Erfolg.

Weitaus länger dabei sind auch Alexa & Caro, doch zusammen haben die beiden noch nie ein Turnier gespielt. Alexa Peusch, zuletzt dreimal in Serie als best female Server von Roundnet Germany ausgezeichnet, darf bei der Auflistung der Favoritinnen natürlich nicht fehlen. An ihrer Seite diesmal: Carolin Oberländer. Die Leipzigerin ist amtierende Hochschulmeisterin und Siegerin der German Roundnet Tour 2023. Die Simulation prophezeit mit 22,54% Wahrscheinlichkeit den Finaleinzug.

Women Contender – Samstag

Im Women Contender sind Unterflickt und geistiger Hinder laut der Berechnung in der Pole Position. Die Siegwahrscheinlichkeit liegt bei 58,44 Prozent. Rici Barschke trifft man nicht nur auf nahezu jedem Turnier, sie liefert auch nahezu immer ab, normalerweise als Pro, gemeinsam mit Elisa Scholl hat sie den Status aber noch nicht. Rici stand in diesem Jahr bei vier Turnieren dreimal im Finale und beendete die Bundesliga mit Frankfurt auf Rang vier. Mit ihrer Teampartnerin Elisa spielte sie dreimal und gewann zweimal.

Die größten Konkurrentinnen auf den Titel sind Japha Cakes, deren Wahrscheinlichkeit auf einen Sieg immerhin noch bei 23,78 Prozent liegt. Jessica Riedelsheimer triumphierte Ende März in der Bundesliga, hat bereits zwei Masters-Siege in ihrer Vita stehen und will nun gemeinsam mit Raphaela Pfund den Pro-Status. Raphaela stieß bei ETS in Bologna an der Seite von Fiona Rocholl in der Contender-Division bis ins Viertelfinale vor.

Open Pro – Sonntag

In der Open Pro-Division sind Eisenträger/Siemer laut der Simulation der haushohe Favorit. Neben einer Siegwahrscheinlichkeit von 78,83 Prozent spricht auch aus der Vergangenheit vieles für Lukas Eisenträger und Paul Siemer. Sie haben zehn von zwölf Turnieren, bei denen sie gemeinsam an den Start gingen, gewonnen. Allerdings standen sie zuletzt im September in Italien beim ETS Championship zusammen bei einem Turnier am Netz. Paul gab am vergangenen Wochenende nach sechsmonatiger Weltreise sein Turniercomeback beim ETS Bologna – nach einem frühzeitigen Open-Aus mit Laura Kunzelmann im Sechzehntelfinale, folgte einen Tag später in selber Konstellation der Turniersieg im Mixed. Lukas konnte sich im Open Contender den Turniersieg sichern (ebenfalls in einer Mixed-Konstellation). Einen Tag später war für ihn im Mixed aber schon im Viertelfinale Schluss. Trotz der Pause führt der Weg zu Rang eins nur über den zweimaligen deutschen Meister.

Dahinter hoffen vor allem Kanis/Krehle und Härtling/Harder auf einen Ausrutscher des Top-Favoriten. Die Chancen auf einen Finaleinzug liegen bei 34,67 bzw. 34,04 Prozent. Peer Kanis und Julian Krehle haben schon so einige Titel gewonnen: Europameister, Bundesliga-Champion oder  Defensive Player of the Year sind nur einige davon. Ein Pokal aus der Pro Open Division eines Masters fehlt aber noch. Um den fehlenden Pott zu holen, tun sich die beiden Ausnahmeathleten jetzt zusammen und spielen ihr erstes gemeinsames Turnier.
Jonathan Harder ist mit nicht einmal 18 Jahren bereits U21-Europameister, zählt zu den größten Talenten der Roundnet-Szene und will gemeinsam mit Mathis Härtling den ersten Masters-Sieg holen. Beim ersten und bisher einzigen gemeinsamen Versuch vor knapp einem Jahr in Würzburg mussten sie sich noch mit Rang sechs begnügen.

Und dann ist da auch noch das Team Sheeeeesh, die, glaubt man den RGX-Werten, lediglich Außenseiterchancen haben, das liegt aber mehr an der geringen Anzahl der gespielten Turniere von Levi Vandaele (Belgien) in Deutschland als an seiner Yvo Heinens Qualität – die Simulation sagt 4,81% Chance auf den Finaleinzug voraus. Levi kommt zudem mit einer Menge Rückenwind und einem ETS-Turniersieg in Bologna im Gepäck nach Köln. Zwar nicht an der Seite von Yvo, doch der hat seine Klasse dieses Jahr ebenfalls schon unter Beweis gestellt und Siege beim Gänseliesel Cup und den Schaffhausen Indoors errungen.

Open Contender – Sonntag

In der Open-Contender-Division geht Bo Jondi mit einer Siegwahrscheinlichkeit von 39,81 Prozent als Favorit ins Rennen Bo Carstensen ist erst kürzlich mit den Göttinger Gänsen in die 1. Bundesliga aufgestiegen und möchte nun im neunten gemeinsamen Turnier mit Jonas Hell den Sprung in die Pro-Division schaffen.

Glaubt man der Simulation und dem RGX, geht der zweite Platz im Turnier an die Kölner Lokalmatadoren von Foottouch im Birkenstock (Finalineinzug: 30,69%). Lukas Dononvan und Birk Warnecke sind es gewohnt gegen starke Gegner zu spielen, durfte man sich doch in der letzten Saison mit den Spaceballers Colonia in der 1. Bundesliga beweisen – auch wenn es am Ende nicht für den Klassenerhalt reichte. Die beiden gehen in ihr fünftes gemeinsames Turnier und wollen sich nach diversen denkbar knapp verpassten Pro-Qualifikationen in der Vergangenheit endlich den Status erspielen.

Ein großes Augenmerk liegt auch auf den Teams Lolojuli und Stadler/Wolf. Laura Kunzelmann startet in Köln ihren zweiten Versuch, den Open-Pro-Status in Deutschland zu erspielen. Beim Turnier im Februar in Heidelberg im war noch im Viertelfinale Schluss, an der Seite von Julius Hansen ist das Ziel klar formuliert: Finaleinzug (Wahrscheinlichkeit 16,42%). Neben Laura ist mit Julia Stadler eine weitere Frau im Rennen. Mit Karl Wolf bildet sie erstmals das Team Stadler/Wolf und wagt sich an ihr Debüt in der Open Kategorie (Erreichen des Halbfinals: 16,38%).

Ihren Pro-Status zurückhaben, möchte da Team RCW Nuke. Konni Schwarz und Niklas Scholl haben zum Jahresbeginn ihren Pro-Status verloren und haben in Köln die Chance ihn zurückzuholen – die Simulation sagt in 29,21% der Fälle den Finaleinzug hervor, was die erneute Pro-Quali bedueten würde. Konni jagt zudem auch weiterhin seinem ersten Turniersieg hinterher. Rückenwind dürfte die Saison in der 1. Bundesliga geben. Nach dem Aufstieg im letzten Jahr, gelang den Würzburgern dieses Jahr der Klassenerhalt.

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